Gedichte


 

Sommernachts

 

Sommernachts

kauert im Schatten des Mondes ein Pfau.

Dunkelblau

fällt ihm ein Traum aus der schimmernden Pracht

und erwacht,

äugt er sichtlich verwirrt in die tönende Nacht.

 

Sommernachts

schwängern entfesselte Stimmen die Luft

und ein Schuft

stielt einer wehrlosen Turmuhr die Zeit.

Sag, wie weit

fliegt ein Schmetterlingsschwarm zwischen morgen und heut?

 

Sommernachts

suchen und finden sich Muschel und Fisch,

doch bei Tisch

reden sie nicht über Evolution.

Einen Ton

fängt Frau Grille heut Nacht ihrem frühreifen Sohn.

 

Sommernachts

freut sich ein Dichter der Melancholie.

„Fantasie“

schreibt ihm ein Glühwürmchen schnell in den Wind,

wenn ein Kind

seinem  seekranken Goldfisch ein Wiegenlied singt.

 

Sommernachts

träumen zerknitterte Blumen vom Tau

und der Pfau

tritt aus dem Schatten des Mondes ins Licht.

Zärtlich bricht

aus dem funkelnden Rad seiner Federn Musik. 

 

Tobias Mücke

 


Lieder

Mückriges

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