Gedichte


 

Morgengrauen

 

Als mich durchs Fenster blau ein Wal beäugte,

da dacht ich noch: 's war wieder spät!

Ich zog den Laden zu und habe ächzend

im Bett mich nochmal umgedreht.

 

Das Nilpferd, das an meiner Decke kaute,

nahm mir dann doch den letzten Schlaf.

Ich schlich hinaus und flötete von draußen,

dass es getrost hier weiter fressen darf.

 

Im Bad hab ich zur Vorsicht nachgesehn,

ob ichs heut morgen wirklich bin.

Ich wars. Doch als ich ging, sah ich mit Grausen,

dass mein Gesicht im Spiegel hing.

 

Dem Känguruh, das grad zur Küche hopste,

schloss ich mich schweren Herzens an.

Beim Öffnen meines Kühlschranks aber grüßte

mich froh ein frecher Gockelhahn.

 

Ich lud die beiden höflich zum Dinieren.

Sie stoben kichernd aus dem Haus.

Ich folgte. "Doch mit dir" schwor ich im Fallen

"geh ich so schnell nicht wieder aus!"

 

 Tobias Mücke

 


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